Samstag, 26. November 2016

Die Opferung der kulturellen Identität - ein neues Heilsrezept,

eine Form der Werksgerechtigkeit oder eine Ersatzreligion?



Die christlichen Länder werden derzeit von verschiedenen Seiten unter Druck gesetzt, soviele Flüchtlinge als möglich aufzunehmen. Der Philosoph Stefan Gosepath sieht eine "Verpflichtung" dazu, den eigenen Wohlstand zu teilen und sogar, die eigenen Lebensmöglichkeiten zu beschneiden, um den Notleidenden zu helfen, schränkt jedoch ein: "...wenn der Ausnahmezustand nicht auf Dauer gestellt ist.“(1)
Auch verschiedene kirchliche Stimmen melden sich zu Wort. Nun können wir unser Christsein endlich unter Beweis stellen! (2)

Wir wollen diese Herausforderung im Licht des Evangeliums näher betrachten:
In Lukas 10, 25-28 lesen wir: "Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie lieset du? Er antwortete und sprach: Du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben."
Die 10 Gebote, deren Zusammenfassung der Schriftgelehrte hier gab, bilden die Grundlage an Mit-Menschlichkeit, Respekt und Würde in der Schöpfungsodrnung durch die das Universum bestehen und auf der sich wahre Liebe entfalten kann.
Mit ihnen hat Gott die Zusage von Leben und Zukunft verheissen (vgl. 5.Mose 30, 15-20).
Dementsprechend kann kein Gebot ohne die anderen, bzw. aufkosten eines anderen verwirklicht werden. Gemeinsam stellen sie vielmehr den Rahmen dar, in dem Leben in der Würde der Gotteskinder möglich ist.

Allen Geboten aber ist zueigen, daß sie auf Freiwilligkeit beruhen. Das Leben in der Gotteskindschaft ist niemals etwas, das jemandem aufgezwungen werden kann.
Weltliche Stimmen sind sich darüber mehr als einig und verurteilen zuweilen Bekehrungsversuche auf das Heftigste - wenngleich es absolut legitim ist, eine frohe Botschaft zu verkünden, über Glaubensinhalte zu informieren, solange dem Adressaten die Freiheit gegeben wird, ob er diese annehmen oder überhaupt anhören will.
Jede Ideologie, jede Partei, jede Weltanschauung praktiziert dies selbstverständlich.
In jeder Gemeinschaft wo Menschen zusammenleben gibt es Regeln, die zumeist von den Gliedern der Gemeinschaft selbst festgelegt werden. In jedem Staat gibt es Gesetze, die die Voraussetzung für ein menschenwürdiges Zusammenleben schaffen, die Unrecht und Gewalt verhindern und so den einzelnen Menschen schützen. Die gesetzlich verankerte Unterstützung der schwächeren Glieder durch die Gemeinschaft ist eine Errungenschaft der westlichen Zivilisation die im Sinne der Menschenrechte absolut befürwortet werden muß und biblisch begründet werden kann; ja, wie wir wissen, ihren Ursprung in der christlichen Prägung unserer Kultur durch die früh entstandenen caritativen Orden und Vereinigungen hat.

Aus vielen Worten der Bibel können wir herauslesen, daß die Barmherzigkeit mit Benachteiligten  wie selbstverständlich zum Wesen des von Christus erlösten Menschen gehört.
Ein Verpflichtung zur Selbstaufopferung, welche die eigene Existenz und Identität gefährdet ist jedoch mit dem Wort Gottes kaum zu rechtfertigen.

Jesus sagt:" Die größte Liebe hat, wer sein Leben hingibt für seine Freunde" (Johannes 15,13). Eine solche Tat kann also nur aus Liebe geschehen, niemals auf Anordnung oder durch Zwang.
Eine zwanghafte Verpflichtung zur Nächstenliebe führt im besten Fall zu einer Werksgerechtigkeit, die durch Leistung das Heil verspricht - oder aber zur völligen Ablehnung eines Gottes, der knechtet und überfordert; nicht aber zum "neuen Menschen in Christus", der aus eigener Entscheidung und freudig gibt, weil er selbst überreich von Christus beschenkt worden ist.

Zuweilen vernimmt man auch den Apell an das schlechte Gewissen aufgrund der Verbrechen des Dritten Reiches, die uns dazu verpflichten würden, selbstlos und unbegrenzt Flüchtlinge und Migranten aufzunehmen. Dieses Argument sollte nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Die Bibel sagt uns, daß jeder Mensch schuldig wird in seinem Leben und Grund hat, mit anderen barmherzig zu sein - nicht um die eigenen Sünden abzuarbeiten, weil wir dazu nicht in der Lage sind - sondern aus Dankbarkeit für die von Gott empfangene Barmherzigkeit (Matthäus 18,21-35).
Auch diese Art der Barmherzigkeit mit anderen - im Bewußtsein der eigenen Schuld - kann also nur freiwillig und in Dankbarkeit Gott gegenüber geschehen. Die Vergebung der Sünden passiert nicht durch unsere guten Werke, sondern allein durch die bedingungslose Liebe Jesu, durch Seine stellvertretende Sühne für unsere Sünden. Die Erfahrung dieser Vergebung in der Begegnung mit IHM, dem Erlöser, muß also der erste Schritt sein, der in keinem Fall fehlen kann;  nicht die Forderung nach Werken, denn dies wäre eine Verdrehung des Evangeliums. Nur Erlöste können die Barmherzigkeit Gottes weitergeben!
Dies darf natürlich nicht verwechselt werden mit begründeter Wiedergutmachung von konkreter Schuld an konkreten Opfern, die auf jeden Fall berechtigt ist, im Unterschied zur Forderung von unbegrenzter Abarbeitung von Vorfahrenschuld. 

Das Bewußtsein der Schuld ist jedoch im Menschen vorhanden, verdeckt und übertönt durch die Vergnügungs- und Genußgesellschaft. Es äußert sich in manchen selbstzerstörerischen Erscheinungen unserer Kultur: Flucht aus der Realität mit gleichzeitiger Sellbstzerstörung durch Alkohol- und Drogensucht; Jugendliche, die sich selbst verletzen; Magersucht, usw. Dies alles ist natürlich auch ein Ausdruck des fehlenden Lebenssinnes und der Verzweiflung an der gnadenlosen Realität einer Leistungsgesellschaft, in der Geborgenheit, Halt und Liebe kaum gefunden werden können und auch angesichts von Hass und Gewalt im alltäglichen Weltgeschehen.
Der Traum vom guten Menschen und von universeller Brüderlichkeit erwacht in diesen Tagen neu und gibt uns eine Gelegenheit, unsere Mitmenschlichkeit unter Beweis zu stellen, unseren Selbstwert zu heben und unser tief innen liegendes Schuldbewußtsein wirksam zu kompensieren, gegebenenfalls auch ohne daß wir (als Menschen einer aufgeklärten humanistischen Gesellschaft ) von Sünde oder von Gottes Geboten etwas wissen wollen. Wir können endlich zeigen, daß wir gut sind - mit oder ohne Gott - und gehen dabei bis zur Selbstzerstörung, bzw. zur Zerstörung unserer Kultur.

Aber - so fragen sich manche - ist es nicht der Plan Gottes, daß viele Menschen, die vom Christentum noch nie etwas gehört haben, durch die Flucht in die westlichen Länder die Möglichkeit haben, zum christlichen Glauben zu finden? Nun - wenn sie hier den christlichen Glauben vorfinden, dann besteht die Möglichkeit dazu.
Doch wie sehr ist unsere Gesellschaft noch vom christlichen Glauben geprägt und was investieren wir, um christliche Werte zu erhalten ?
Auch Länder wie Ägypten waren einst christlich und sind durch Einwanderung zu mehrheitlich muslimischen Ländern geworden, in denen Christen nun eine bedrängte Minderheit sind.

"Denn Barmherzigkeit rettet vor dem Tod und reinigt von jeder Sünde." lesen wir in Tobit 12,9 (Einheitsübersetzung). Hier haben wir also ein geistliches Gesetz, das uns tatsächlich mit der Wahrheit Gottes in Verbindung bringt und uns infolgedessen inneren Sinn verleiht.
Es ist sehr erfreulich, die spontane Hilfsbereitschaft vieler Menschen zu sehen - und durchaus ein Hoffnungszeichen in unserer Wohlstandsgesellschaft, wo sich so vieles nur ums eigene Vergnügen oder die eigene Selbstverwirklichung, die Karriere, u.ähnl. dreht.
Aber aus rein menschlichen Kräften und ohne die Weisheit Gottes den gegebenen Herausforderungen begegnen zu wollen, kann am Ziel vorbeigehen..... Dann nämlich, wenn wir mehr uns selbst und unsere Vorstellungen einer heilen Welt verwirklichen, als am Heilsplan Gottes mitzuwirken, Der in Seiner umfassenden Weisheit alle Faktoren einschließt und Dessen Sichtweise nicht so begrenzt ist wie unser menschliches Denken und Planen.
Wieviele Male schon wurde versucht, durch von Menschen erdachte Ideologien und Gesellschaftssysteme das Paradies auf Erden zu schaffen?

Wenn manche heute, die sich als Lenker der Geschicke von Völkern verstehen, in der Vermischung der Rassen den Heilsweg schlechthin zur Beseitung jeder Ungerechtigkeit und damit jedes Krieges sehen, so verfolgen sie eine Idee, die auf menschlichen Überlegungen beruht und jede geistliche Dimension vermissen läßt. (3) Sie verkennen den Ursprung von Hass und Gewalt und meinen, durch das Beseitigen der Unterschiede werden alle Ursachen für Neid, Benachteiligung usw. automatisch verschwinden.



Gott hat die Vielfalt und Unterschiedlichkeit in der Schöpfung als Reichtum geschaffen und jedes Wesen, jede Nation, jede Rasse ist in Seinen Augen wertvoll.
Erst der Mensch, indem er sich über den anderen erhebt, zerstört die von Gott geschaffene Harmonie, in der einer den anderen mit seiner Eigenart ergänzt.
Dazu braucht es, wie wir nur zu gut wissen, keine verschiedenen Rassen oder Religionen. Neid, Zwietracht und Streit beginnen im kleinsten Kreis der eigenen Familie, unter Gleichgesinnten und Angehörigen eines Volkes.
Nicht die Gleichmachung aller Menschen kann daher das Problem lösen, sondern nur die Rückkehr des Menschen in die Ordnung, die Gott, Dessen Wesen die Liebe ist, dieser Schöpfung in Seiner Weisheit gegeben hat.
Auch eine "Welteinheitsreligion" wird dies nicht erreichen: abgesehen davon daß durch eine  solche, Religion zu dem degradiert würde, was viele Nicht-Gläubige davon halten: eine menschliche Erfindung, die nach Belieben gestaltet und verändert werden kann, um ein transzendentes Bedürfnis des Menschen zu stillen, doch ohne tatsächlichen geistlichen Hintergrund. (4)
Ohne Gott oder gegen Gottes Gebote sind all diese Versuche zum Scheitern verurteilt.
Ja, immer wieder hat sich herausgestellt, daß der Mensch zum grausamen Unterdrücker wird, indem er seinen Plan der heilen Welt um jeden Preis durchsetzen will und andere dazu verpflichtet.
Die Verzerrung von Gottes Wort, die den Menschen nicht zum Handeln aus Liebe in eigener Entscheidung befreit, sondern knechtet und ihm schwere Lasten auferlegt, kommt nicht von Gott.

Im Alten Testament lesen wir, daß das Volk Gottes von seinem Überfluss den Bedürftigen geben soll; z.B. 5.Mose 24, 19-22   (das Überlassen der Nachlese vom Acker, vom Ölhain, vom Weinberg an den Fremdling, den Waisen und die Witwe); aber niemals, daß es die eigene Kultur aufgeben soll, um ein anderes Volk zu retten. Im Gegenteil - Gott ist darauf bedacht, daß die ersten Gebote, die die Beziehung zu Gott betreffen, streng eingehalten werden, da sein Volk sonst nicht nur für die Nationen kein Segen mehr sein könnte, wozu ER es jedoch berufen hat, sondern auch selbst von denselben Nöten getroffen würde, wie jene, die die Gebote Gottes, die "geistlichen Grundpfeiler des Universums", mißachten.

(Eine Zusammenschau von Bibelstellen zum Thema Ausländer und Flüchtlinge ist im Aufsatz von Prof. Dr. Markus Zehnder "Umgang mit Fremden in der Bibel" zu finden. (5) )

Anders gesagt: ohne Gott können auch die Gebote Gottes, die das mitmenschliche Leben betreffen nicht eingehalten werden. Sie würden bestenfalls noch eine Zeitlang als reine Leistung erfüllt und dann unter dem Druck der Belastung mehr und mehr aufgegeben werden.
Wir können daraus ersehen, daß die Frage nach der Leistungsfähigkeit, nach den Belastungsgrenzen vor Gott durchaus berechtigt ist. Gott möchte nicht, daß Sein Volk zerstört wird, sondern, daß es für andere zum Segen wird.
Hier muß man die persönliche Entscheidung jedes einzelnen absolut respektieren und anerkennen, was bereits geleistet wird!
Auch die Frage nach der Effektivität und Sinnhaftigkeit unserer Hilfeleistung muß unbedingt berückstichtigt werden. Sind wir in der Lage, Migranten aus allen Teilen der Welt aufzunehmen, weil ihnen möglicherweise unrealistische Dinge versprochen wurden, von Menschen, die ihr Geschäft damit machen riesige Summen für die Reise zu verlangen? Diese Frage muß erlaubt sein. Oder müssen wir zuerst unsere Energie dafür einsetzen, jenen zu helfen, die wirklich vom Tod bedroht sind und unter Lebensgefahr fliehen müssen? Können wir es den wirklich Bedrohten zumuten, daß sie hier wieder das Ziel von Verfolgung werden? Müssen nicht die echten Nöte der Hilfesuchenden im Vordergrund stehen, statt dem Beweis unserer Gutmenschlichkeit um jeden Preis?
Gott traut uns diese Entscheidungsfreiheit zu - vor IHM müssen wir auch Rechenschaft ablegen. Durch wahre Umkehr und Erneuerung des Geistes werden wir zu selbständigen Mitarbeitern Gottes befreit, nicht zu Knechten, die taub und stumm endlos ihre Schuld sühnen müssen. Wir können und dürfen überlegen, wie unsere Hilfe effektiv und sinnvoll ist und den wirklich Notleidenden zugute kommt. Das konnten wir schon seit Jahrzehnten, seit wir wissen, daß täglich 24.000 Menschen in Dritte Welt Ländern den Hungertod sterben.
Warum hat man uns nicht dazu verpflichtet, daß wir wenigstens weniger Lebensmittel wegwerfen, um statt dessen diese Menschen vor dem Verhungern zu retten? Vermutlich weil sich damit kein Geschäft machen läßt.

Grenzen zu haben ist keine Straftat! Jeder lebende Organsimus hat Grenzen, sonst würde er auseinanderfallen und wäre nicht lebensfähig. Jeder etwas komplexere Organismus, wie der menschliche Körper, hat auch ein Immunsystem.
Tatsächlich ist die Schöpfungsordnung Gottes so konzipiert, daß sie den Schutz vor Bedrohungen vorsieht.
Vielleicht wird ein solches Immunsystem im neuen Paradies nicht mehr nötig sein. Doch soweit sind wir noch nicht. Und wir werden nicht auf unseren eigenen Wegen und mit unseren Plänen dahin kommen, wenn wir vorausnehmen wollen, was noch nicht gewachsen ist; ohne Umkehr und Wandel der Herzen, ohne Abkehr von der Sünde. Dann, wenn das Lamm beim Löwen liegt, werden keine Vorsichtsmaßnahmen mehr nötig sein. Wollen wir das aber erzwingen, wird das Lamm zerrissen werden.
Das Paradies ist nicht mit menschlichen Mitteln und Methoden herzustellen - auch diesmal nicht - sondern nur auf dem Heilsweg Gottes.


1) http://www.focus.de/politik/deutschland/kontroverse-these-philosoph-darum-sind-wir-verpflichtet-unser-eigenes-glueck-fuer-fluechtlinge-zu-opfern_id_5523310.html
2) http://www.konjunktion.info/2015/04/geopolitik-die-globalisierung-als-schluessel-der-weltweiten-us-dominanz/
3) https://www.lucistrust.org/de/world_goodwill
4) Prof. Dr. Markus Zehnder, Umgang mit Fremden in der Bibel:
https://www.erf.de/data/files/content.sources.r.erfplus.miteinander/515755.pdf?PHPSESSID=dc3e0892636ecaf66961bb818a2de824


Einige Bibelstellen:
2.Mose 20,10 "Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat."
2.Mose 22, 20 "Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen."
4.Mose 15,15 u. 16 "Für euch und für die Fremden, die bei euch leben, gilt ein und dieselbe Regel; das soll bei euch als feste Regel des Herrn gelten, von Generation zu Generation, für euch ebenso wie für den Fremden: Gleiches Gesetz und gleiches Recht gilt für euch und für die Fremden, die bei euch leben."

eine Form der Werksgerechtigkeit oder eine Ersatzreligion?



Die christlichen Länder werden derzeit von verschiedenen Seiten unter Druck gesetzt, soviele Flüchtlinge als möglich aufzunehmen. Der Philosoph Stefan Gosepath sieht eine "Verpflichtung" dazu, den eigenen Wohlstand zu teilen und sogar, die eigenen Lebensmöglichkeiten zu beschneiden, um den Notleidenden zu helfen, schränkt jedoch ein: "...wenn der Ausnahmezustand nicht auf Dauer gestellt ist.“(1)
Auch verschiedene kirchliche Stimmen melden sich zu Wort. Nun können wir unser Christsein endlich unter Beweis stellen!

Wir wollen diese Herausforderung im Licht des Evangeliums näher betrachten:
In Lukas 10, 25-28 lesen wir: "Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie lieset du? Er antwortete und sprach: Du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben."
Die 10 Gebote, deren Zusammenfassung der Schriftgelehrte hier gab, bilden die Grundlage an Mit-Menschlichkeit, Respekt und Würde in der Schöpfungsodrnung durch die das Universum bestehen und auf der sich wahre Liebe entfalten kann.
Mit ihnen hat Gott die Zusage von Leben und Zukunft verheissen (vgl. 5.Mose 30, 15-20).
Dementsprechend kann kein Gebot ohne die anderen, bzw. aufkosten eines anderen verwirklicht werden. Gemeinsam stellen sie vielmehr den Rahmen dar, in dem Leben in der Würde der Gotteskinder möglich ist.

Allen Geboten aber ist zueigen, daß sie auf Freiwilligkeit beruhen. Das Leben in der Gotteskindschaft ist niemals etwas, das jemandem aufgezwungen werden kann.
Weltliche Stimmen sind sich darüber mehr als einig und verurteilen zuweilen Bekehrungsversuche auf das Heftigste - wenngleich es absolut legitim ist, eine frohe Botschaft zu verkünden, über Glaubensinhalte zu informieren, solange dem Adressaten die Freiheit gegeben wird, ob er diese annehmen oder überhaupt anhören will.
Jede Ideologie, jede Partei, jede Weltanschauung praktiziert dies selbstverständlich.
In jeder Gemeinschaft wo Menschen zusammenleben gibt es Regeln, die zumeist von den Gliedern der Gemeinschaft selbst festgelegt werden. In jedem Staat gibt es Gesetze, die die Voraussetzung für ein menschenwürdiges Zusammenleben schaffen, die Unrecht und Gewalt verhindern und so den einzelnen Menschen schützen. Die gesetzlich verankerte Unterstützung der schwächeren Glieder durch die Gemeinschaft ist eine Errungenschaft der westlichen Zivilisation die im Sinne der Menschenrechte absolut befürwortet werden muß und biblisch begründet werden kann; ja, wie wir wissen, ihren Ursprung in der christlichen Prägung unserer Kultur durch die früh entstandenen caritativen Orden und Vereinigungen hat.

Aus vielen Worten der Bibel können wir herauslesen, daß die Barmherzigkeit mit Benachteiligten  wie selbstverständlich zum Wesen des von Christus erlösten Menschen gehört.
Ein Verpflichtung zur Selbstaufopferung, welche die eigene Existenz und Identität gefährdet ist jedoch mit dem Wort Gottes kaum zu rechtfertigen.

Jesus sagt:" Die größte Liebe hat, wer sein Leben hingibt für seine Freunde" (Johannes 15,13). Eine solche Tat kann also nur aus Liebe geschehen, niemals auf Anordnung oder durch Zwang.
Eine zwanghafte Verpflichtung zur Nächstenliebe führt im besten Fall zu einer Werksgerechtigkeit, die durch Leistung das Heil verspricht - oder aber zur völligen Ablehnung eines Gottes, der knechtet und überfordert; nicht aber zum "neuen Menschen in Christus", der aus eigener Entscheidung und freudig gibt, weil er selbst überreich von Christus beschenkt worden ist.

Zuweilen vernimmt man auch den Apell an das schlechte Gewissen aufgrund der Verbrechen des Dritten Reiches, die uns dazu verpflichten würden, selbstlos und unbegrenzt Flüchtlinge und Migranten aufzunehmen. Dieses Argument sollte nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Die Bibel sagt uns, daß jeder Mensch schuldig wird in seinem Leben und Grund hat, mit anderen barmherzig zu sein - nicht um die eigenen Sünden abzuarbeiten, weil wir dazu nicht in der Lage sind - sondern aus Dankbarkeit für die von Gott empfangene Barmherzigkeit (Matthäus 18,21-35).
Auch diese Art der Barmherzigkeit mit anderen - im Bewußtsein der eigenen Schuld - kann also nur freiwillig und in Dankbarkeit Gott gegenüber geschehen. Die Vergebung der Sünden passiert nicht durch unsere guten Werke, sondern allein durch die bedingungslose Liebe Jesu, durch Seine stellvertretende Sühne für unsere Sünden. Die Erfahrung dieser Vergebung in der Begegnung mit IHM, dem Erlöser, muß also der erste Schritt sein, der in keinem Fall fehlen kann;  nicht die Forderung nach Werken, denn dies wäre eine Verdrehung des Evangeliums. Nur Erlöste können die Barmherzigkeit Gottes weitergeben!
Dies darf natürlich nicht verwechselt werden mit begründeter Wiedergutmachung von konkreter Schuld an konkreten Opfern, die auf jeden Fall berechtigt ist, im Unterschied zur Forderung von unbegrenzter Abarbeitung von Vorfahrenschuld. 

Das Bewußtsein der Schuld ist jedoch im Menschen vorhanden, verdeckt und übertönt durch die Vergnügungs- und Genußgesellschaft. Es äußert sich in manchen selbstzerstörerischen Erscheinungen unserer Kultur: Flucht aus der Realität mit gleichzeitiger Sellbstzerstörung durch Alkohol- und Drogensucht; Jugendliche, die sich selbst verletzen; Magersucht, usw. Dies alles ist natürlich auch ein Ausdruck des fehlenden Lebenssinnes und der Verzweiflung an der gnadenlosen Realität einer Leistungsgesellschaft, in der Geborgenheit, Halt und Liebe kaum gefunden werden können und auch angesichts von Hass und Gewalt im alltäglichen Weltgeschehen.
Der Traum vom guten Menschen und von universeller Brüderlichkeit erwacht in diesen Tagen neu und gibt uns eine Gelegenheit, unsere Mitmenschlichkeit unter Beweis zu stellen, unseren Selbstwert zu heben und unser tief innen liegendes Schuldbewußtsein wirksam zu kompensieren, gegebenenfalls auch ohne daß wir (als Menschen einer aufgeklärten humanistischen Gesellschaft ) von Sünde oder von Gottes Geboten etwas wissen wollen. Wir können endlich zeigen, daß wir gut sind - mit oder ohne Gott - und gehen dabei bis zur Selbstzerstörung, bzw. zur Zerstörung unserer Kultur.

Aber - so fragen sich manche - ist es nicht der Plan Gottes, daß viele Menschen, die vom Christentum noch nie etwas gehört haben, durch die Flucht in die westlichen Länder die Möglichkeit haben, zum christlichen Glauben zu finden? Nun - wenn sie hier den christlichen Glauben vorfinden, dann besteht die Möglichkeit dazu.
Doch wie sehr ist unsere Gesellschaft noch vom christlichen Glauben geprägt und was investieren wir, um christliche Werte zu erhalten ?
Auch Länder wie Ägypten waren einst christlich und sind durch Einwanderung zu mehrheitlich muslimischen Ländern geworden, in denen Christen nun eine bedrängte Minderheit sind.

"Denn Barmherzigkeit rettet vor dem Tod und reinigt von jeder Sünde." lesen wir in Tobit 12,9 (Einheitsübersetzung). Hier haben wir also ein geistliches Gesetz, das uns tatsächlich mit der Wahrheit Gottes in Verbindung bringt und uns infolgedessen inneren Sinn verleiht.
Es ist sehr erfreulich, die spontane Hilfsbereitschaft vieler Menschen zu sehen - und durchaus ein Hoffnungszeichen in unserer Wohlstandsgesellschaft, wo sich so vieles nur ums eigene Vergnügen oder die eigene Selbstverwirklichung, die Karriere, u.ähnl. dreht.
Aber aus rein menschlichen Kräften und ohne die Weisheit Gottes den gegebenen Herausforderungen begegnen zu wollen, kann am Ziel vorbeigehen..... Dann nämlich, wenn wir mehr uns selbst und unsere Vorstellungen einer heilen Welt verwirklichen, als am Heilsplan Gottes mitzuwirken, Der in Seiner umfassenden Weisheit alle Faktoren einschließt und Dessen Sichtweise nicht so begrenzt ist wie unser menschliches Denken und Planen.
Wieviele Male schon wurde versucht, durch von Menschen erdachte Ideologien und Gesellschaftssysteme das Paradies auf Erden zu schaffen?

Wenn manche heute, die sich als Lenker der Geschicke von Völkern verstehen, in der Vermischung der Rassen den Heilsweg schlechthin zur Beseitung jeder Ungerechtigkeit und damit jedes Krieges sehen, so verfolgen sie eine Idee, die auf menschlichen Überlegungen beruht und jede geistliche Dimension vermissen läßt. (2) Sie verkennen den Ursprung von Hass und Gewalt und meinen, durch das Beseitigen der Unterschiede werden alle Ursachen für Neid, Benachteiligung usw. automatisch verschwinden.
Gott hat die Vielfalt und Unterschiedlichkeit in der Schöpfung als Reichtum geschaffen und jedes Wesen, jede Nation, jede Rasse ist in Seinen Augen wertvoll.
Erst der Mensch, indem er sich über den anderen erhebt, zerstört die von Gott geschaffene Harmonie, in der einer den anderen mit seiner Eigenart ergänzt.
Dazu braucht es, wie wir nur zu gut wissen, keine verschiedenen Rassen oder Religionen. Neid, Zwietracht und Streit beginnen im kleinsten Kreis der eigenen Familie, unter Gleichgesinnten und Angehörigen eines Volkes.
Nicht die Gleichmachung aller Menschen kann daher das Problem lösen, sondern nur die Rückkehr des Menschen in die Ordnung, die Gott, Dessen Wesen die Liebe ist, dieser Schöpfung in Seiner Weisheit gegeben hat.
Auch eine "Welteinheitsreligion" wird dies nicht erreichen: abgesehen davon daß durch eine  solche, Religion zu dem degradiert würde, was viele Nicht-Gläubige davon halten: eine menschliche Erfindung, die nach Belieben gestaltet und verändert werden kann, um ein transzendentes Bedürfnis des Menschen zu stillen, doch ohne tatsächlichen geistlichen Hintergrund. (3)
Ohne Gott oder gegen Gottes Gebote sind all diese Versuche zum Scheitern verurteilt.
Ja, immer wieder hat sich herausgestellt, daß der Mensch zum grausamen Unterdrücker wird, indem er seinen Plan der heilen Welt um jeden Preis durchsetzen will und andere dazu verpflichtet.
Die Verzerrung von Gottes Wort, die den Menschen nicht zum Handeln aus Liebe in eigener Entscheidung befreit, sondern knechtet und ihm schwere Lasten auferlegt, kommt nicht von Gott.

Im Alten Testament lesen wir, daß das Volk Gottes von seinem Überfluss den Bedürftigen geben soll; z.B. 5.Mose 24, 19-22   (das Überlassen der Nachlese vom Acker, vom Ölhain, vom Weinberg an den Fremdling, den Waisen und die Witwe); aber niemals, daß es die eigene Kultur aufgeben soll, um ein anderes Volk zu retten. Im Gegenteil - Gott ist darauf bedacht, daß die ersten Gebote, die die Beziehung zu Gott betreffen, streng eingehalten werden, da sein Volk sonst nicht nur für die Nationen kein Segen mehr sein könnte, wozu ER es jedoch berufen hat, sondern auch selbst von denselben Nöten getroffen würde, wie jene, die die Gebote Gottes, die "geistlichen Grundpfeiler des Universums", mißachten.

(Eine Zusammenschau von Bibelstellen zum Thema Ausländer und Flüchtlinge ist im Aufsatz von Prof. Dr. Markus Zehnder "Umgang mit Fremden in der Bibel" zu finden. (4) )

Anders gesagt: ohne Gott können auch die Gebote Gottes, die das mitmenschliche Leben betreffen nicht eingehalten werden. Sie würden bestenfalls noch eine Zeitlang als reine Leistung erfüllt und dann unter dem Druck der Belastung mehr und mehr aufgegeben werden.
Wir können daraus ersehen, daß die Frage nach der Leistungsfähigkeit, nach den Belastungsgrenzen vor Gott durchaus berechtigt ist. Gott möchte nicht, daß Sein Volk zerstört wird, sondern, daß es für andere zum Segen wird.
Hier muß man die persönliche Entscheidung jedes einzelnen absolut respektieren und anerkennen, was bereits geleistet wird!
Auch die Frage nach der Effektivität und Sinnhaftigkeit unserer Hilfeleistung muß unbedingt berückstichtigt werden. Sind wir in der Lage, Migranten aus allen Teilen der Welt aufzunehmen, weil ihnen möglicherweise unrealistische Dinge versprochen wurden, von Menschen, die ihr Geschäft damit machen riesige Summen für die Reise zu verlangen? Diese Frage muß erlaubt sein. Oder müssen wir zuerst unsere Energie dafür einsetzen, jenen zu helfen, die wirklich vom Tod bedroht sind und unter Lebensgefahr fliehen müssen? Können wir es den wirklich Bedrohten zumuten, daß sie hier wieder das Ziel von Verfolgung werden? Müssen nicht die echten Nöte der Hilfesuchenden im Vordergrund stehen, statt dem Beweis unserer Gutmenschlichkeit um jeden Preis?
Gott traut uns diese Entscheidungsfreiheit zu - vor IHM müssen wir auch Rechenschaft ablegen. Durch wahre Umkehr und Erneuerung des Geistes werden wir zu selbständigen Mitarbeitern Gottes befreit, nicht zu Knechten, die taub und stumm endlos ihre Schuld sühnen müssen. Wir können und dürfen überlegen, wie unsere Hilfe effektiv und sinnvoll ist und den wirklich Notleidenden zugute kommt. Das konnten wir schon seit Jahrzehnten, seit wir wissen, daß täglich 24.000 Menschen in Dritte Welt Ländern den Hungertod sterben.
Warum hat man uns nicht dazu verpflichtet, daß wir wenigstens weniger Lebensmittel wegwerfen, um statt dessen diese Menschen vor dem Verhungern zu retten? Vermutlich weil sich damit kein Geschäft machen läßt.

Grenzen zu haben ist keine Straftat! Jeder lebende Organsimus hat Grenzen, sonst würde er auseinanderfallen und wäre nicht lebensfähig. Jeder etwas komplexere Organismus, wie der menschliche Körper, hat auch ein Immunsystem.
Tatsächlich ist die Schöpfungsordnung Gottes so konzipiert, daß sie den Schutz vor Bedrohungen vorsieht.
Vielleicht wird ein solches Immunsystem im neuen Paradies nicht mehr nötig sein. Doch soweit sind wir noch nicht. Und wir werden nicht auf unseren eigenen Wegen und mit unseren Plänen dahin kommen, wenn wir vorausnehmen wollen, was noch nicht gewachsen ist; ohne Umkehr und Wandel der Herzen, ohne Abkehr von der Sünde. Dann, wenn das Lamm beim Löwen liegt, werden keine Vorsichtsmaßnahmen mehr nötig sein. Wollen wir das aber erzwingen, wird das Lamm zerrissen werden.
Das Paradies ist nicht mit menschlichen Mitteln und Methoden herzustellen - auch diesmal nicht - sondern nur auf dem Heilsweg Gottes.



Einige Bibelstellen:


2.Mose 20,10 "Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat."


2.Mose 22, 20 "Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen."


4.Mose 15,15 u. 16 "Für euch und für die Fremden, die bei euch leben, gilt ein und dieselbe Regel; das soll bei euch als feste Regel des Herrn gelten, von Generation zu Generation, für euch ebenso wie für den Fremden: Gleiches Gesetz und gleiches Recht gilt für euch und für die Fremden, die bei euch leben."



1) http://www.focus.de/politik/deutschland/kontroverse-these-philosoph-darum-sind-wir-verpflichtet-unser-eigenes-glueck-fuer-fluechtlinge-zu-opfern_id_5523310.html                          2) http://www.zusammen-gut.de/
3) http://www.konjunktion.info/2015/04/geopolitik-die-globalisierung-als-schluessel-der-weltweiten-us-dominanz/
4) https://www.lucistrust.org/de/world_goodwill
5) Prof. Dr. Markus Zehnder, Umgang mit Fremden in der Bibel:
https://www.erf.de/data/files/content.sources.r.erfplus.miteinander/515755.pdf?PHPSESSID=dc3e0892636ecaf66961bb818a2de824

Samstag, 11. Oktober 2014

"Gegen Korruption und Vetternwirtschaft" lautete eine Parole der Maidan-Prosteste. Was waren die Verbrechen, deren der demokratisch gewählte Präsident Janukowitsch angeklagt wurde?


In einen der ersten Berichte nach dem Putsch konnte man einen amerikanischen Reporter sehen der durch den Park um das Haus von Janukowitsch ging, anschließend wurde die Sauna gezeigt und hervorgehoben, daß es hier besonders flauschig-weiche Handtücher gebe.... Man fühlte sich unvermittelt an die Luxusvillen mancher Hollywoodschauspieler erinnert und wartete vergeblich darauf zu erfahren, welche Gräueltaten Janukowitsch begangen hat, da er ständig als "Dikator" bezeichnet wurde, der gestürzt werden mußte.  Tatsächlich war aber, wie ich erst Wochen später herausfand, diese Villa und der dazugehörige Park schon der Grund, mit dem ein blutiger Putsch gerechtfertig wurde. Janukowitsch wurde beschuldigt die ursprüngliche Staatsresidenz Meschyhirja in sein Privateigentum übergeführt und luxuriös ausgebaut zu haben.


Daher in der Folge ein kleiner Vergleich mit den Villen und Wohnungen jener, die die Maidan-Proteste anführten und dann die Putschregierung bildeten, sowie die Villa des Präsidenten Poroschenko, der neu gewählt wurde, nachdem alle Kandidaten, die nicht die Linie der Putschregierung vertreten, durch Drohungen und Anschläge dazu gebracht wurden, ihre Kandidatur niederzulegen. Poroschenko mag sich seine Villa durch seine Süßwarenindustrie erworben haben, doch der blutige Krieg, den er gegen die rusisschsprachige Bevölkerung der Ostukraine führt, läßt die Vergehen des Janukowitsch unbedeutend erscheinen....



                                              Villa Janukowitsch 

 
 
 
 

Villa von Jatsenjuk

mit Wachte, Kinderspielplatz, Kleinbrücke, Schwimmbad, Gästehaus...
 
 
 
 
 

Villa Julia Timoschenko  

 
 
 
 

3-Etagenwohnung von Klitschko

 mit 225 m2, 6 Wohnzimmer, 4 Badezimmer, Bibliothek.....


 
 

Villa Klitschko in Hamburg

 
 
 
 

Villa Poroshenko

 
 
 

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Die Schlacht von Lepanto - Bewahrung Europas vor der Zwangsislamisierung


Bald nach der Entstehung des Islam wurden die Christen in Nordafrika und Südeuropa von den Moslems hart bedrängt. Die frühen Stätten der Christenheit fielen an die Moslems.
Im Jahr 1571 trafen die türkischen Eroberer Vorbereitungen zu einer riesigen Flottenexpedition. Sie wollten über die Insel Malta sowie über Sizilien und Neapel
die Herrschaft über das Mittelmeer erringen. Das christliche Abendland war bedroht, das Kreuz hätte dem Halbmond weichen müssen, wenn nicht rasch und gründlich Abhilfe
erfolgt wäre. Denn Europa war im Begriff, von einer mächtigen Zange eingeschlossen zu werden. Das letzte Bollwerk der Christen im Süden, Zypern, fiel. Papst Pius V. bemühte sich,
eine Liga zur Verteidigung der Christenheit zu bilden. Als die Nachricht vom Fall Zyperns eintraf, zerstritten sich jedoch die christlichen Befehlshaber. Die Liga zerfiel.
In höchster Not entschloss sich der König von Spanien, Philipp II., die ganze Verantwortung auf sich zu nehmen. Er beauftragte Don Juan von Österreich, das Mittelmeer von der ständigen Geisel der islamischen Gefahr zu befreien.
Am 7. Oktober 1571 kam es bei Lepanto (Griechenland) zur entscheidenden Schlacht. Die Türken, sagte man, seien unbesiegbar. Auf den Schiffen der Christen wurde ein Kruzifix
in die Höhe gehalten. Don Juan kniete vor dem Kreuz nieder und flehte mit gefalteten Händen um den Sieg. Seinem Beispiel folgte jeder Mann auf jedem Schiff, die Musketiere,
die Kanoniere. Aus Tausenden von gläubigen Herzen stieg die Bitte um Erhörung zum Gekreuzigten empor. Eine Welle von Gottvertrauen und Siegeszuversicht ging über die
zum Kampf, Sieg und Tod bereiten Scharen hin. Es war nach den Aussagen derer, die es miterlebten, ein ergreifender, weihevoller Augenblick.
Der Papst hatte die ganze katholische Welt zu einem Sturmgebet mit dem Rosenkranz aufgerufen. Wie entscheidend dieses innige Beten für Sieg und Niederlage war, sollte sich
bald herausstellen. Am Abend dieses 7. Oktober fiel die Entscheidung. Die christliche Flotte konnte einen großen Sieg über die Schiffe der Mohammedaner erringen. Das ganze
westliche Mittelmeer war frei. Don Juan von Österreich wurde geehrt.

Der Papst aber sah tiefer. Er sah das große Heer der Beter, das hinter dem Geschehen stand, und bestimmte den Tag des Triumphes als Rosenkranzfest.
Er ordnete als Dank für die Hilfe der Rosenkranzkönigin das tägliche dreimalige Läuten der Glocken an, morgens, mittags und abends, als immerwährenden Dank des Abendlandes
an Gott und Maria, die Retterin der Christenheit.
Don Juan selbst bekannte, dass er ohne Gottes Hilfe nichts vermocht hätte.

Wie sehr dieser Dank an den Himmel berechtigt war, enthüllt mit erschütternder Deutlichkeit eine Vision, die der heiligmäßigen Katherina von Cardonne, der Erzieherin von Don Juan, gewährt wurde. Auch sie hatte Gott mit vielen Gebeten und Opfern um den Sieg der Christen angefleht. Am Tag der Schlacht wurde ihr ein gewaltiges Geschehen gezeigt:
Sie schaute Gottes erhabene Majestät sowie Dämonen, welche die unzähligen Sünden der Christen vor Gott brachten und unerbittlich das Eingreifen seiner Gerechtigkeit forderten.
Gleichzeitig sah sie Maria, von Engeln begleitet, Gott alle Gebete darbringen.
Der furchtbare
Kampf zwischen den beiden Flotten wogte noch hin und her. Da erkannte sie, dass er zugunsten der Christen entschieden worden ist. In überströmender Freude jubelte sie.
„Wir müssen der heiligen Jungfrau danken! Sie hat durch ihre mächtige Fürbitte den glänzenden Triumph erlangt!“
Später stellte sich heraus, dass sie den schicksalhaften Sieg der Christen genau in der Stunde verkündete, als dieser tatsächlich erfolgte.

                                                                         

                                                                   "Die Schlacht von Lepanto"
                                                                         Deckenfresko in der Pfarrkirche Seeg/Allgäu
                                                                                         von Johann Baptist Enderle
                                                   

Welche Schlüsse können wir aus diesem Bericht ziehen?
 
Je größer die Sünden der Christen, desto mehr Macht können finstere Mächte gewinnen, um ihre Vernichtung zu erzielen.
 
Was kann uns, die wir immer Sünder bleiben werden, dennoch retten? Die Kraft des Gebetes verbunden mit der Hinwendung zum Kreuz! Nur durch das Kreuz Christi wurde für unsere Sünden bezahlt und damit die Anklage der Dämonen entmachtet. Es liegt aber in der freien Entscheidung des Menschen, unter dem Kreuz Christi Zuflucht zu suchen, oder auf seine eigenen Kräfte zu vertrauen.

Freitag, 12. September 2014

Angesichts verschiedener Mißverständnisse, die auch gerade jetzt wieder für unnötige Verwirrung sorgen, ist es mir ein Anliegen einige Begriffe im Zusammenhang mit Judentum und Zionismus näher zu betrachten.

»Zion« heisst ein Hügel in Jerusalem und der Name wird in der Bibel häufig als Synonym für diese Stadt verwendet, als dem Ort, an dem Gott verheissen hat, unter Seinem Volk gegenwärtig zu sein und ihm Frieden, Sicherheit, Schutz, Hilfe und Vergebung zu gewähren.

Zionismus bedeutet demnach die Sehnsucht der Juden nach "Zion", als dem Heiligtum Gottes:

Psalm 9: "Lobet den HERRN, der zu Zion wohnt; verkündigt unter den Völkern sein Tun!"

Ps.15: "Wer darf weilen in Deinem Zelt? Wer darf wohnen auf Deinem heiligen Berge? Wer untadelig lebt und tut, was recht ist, und die Wahrheit redet von Herzen, wer mit seiner Zunge nicht verleumdet, wer seinem Nächsten nichts Arges tut und seinen Nachbarn nicht schmäht."

Ps. 20: "Der HERR erhöre dich in der Not, der Name des Gottes Jakobs schütze dich! Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stärke dich aus Zion!"

Ps. 48: "Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt, der Gottesberg fern im Norden, die Stadt des großen Königs."

Ps. 50: "Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweigt nicht."

Ps. 76: "Gott ist in Juda bekannt, in Israel ist Sein name herrlich. So erstand in Salem Sein Zelt und Seine Wohnung in Zion. Dort zerbricht Er die Pfeile des Bogens, Schild, Schwert und Streitmacht."

Ps. 99: "Der Herr ist groß in Zion und erhaben über alle Völker."

Ps. 102: "Denn Er schaut von Seiner Heiligen Höhe, der Herr sieht vom Himmel auf die Erde, dass Er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes, dass sie in Zion verkünden den Namen des Herrn und Sein Lob in Jerusalem, wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem Herrn zu dienen."

Ps. 125: "Die auf den Herrn hoffen, werden nicht fallen, sondern ewig bleiben, wie der Berg Zion."

Ps. 132: "Denn der Herr hat den Zion erwählt, ihn zu Seinem Wohnsitz erkoren: Das ist für immer der Ort Meiner Ruhe; hier will Ich wohnen, Ich hab ihn erkoren."

Ps. 137: "An den Strömen von Babel, da saßen wir und weinten, wenn wir an Zion dachten.


Wir hängten unsere Harfen an die Weiden in jenem Land.Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, unsere Peiniger forderten Jubel: «Singt uns Lieder vom Zion!»
Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, fern, auf fremder Erde?"
 
Vertonung des 137 Psalms:
(Mit Elementen aus Psalm 19 "Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, Herr, mein Fels und mein Erlöser.")


 


Nach dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und der jahrzehntelangen Wanderung durch die Wüste baute König Salomon den Tempel in Jerusalem, was ursprünglich der Wunsch seines Vaters David gewesen war, dem es Gott jedoch nicht gestattete, da er viele Kriege geführt hatte.

1. Chronik 22, 6-10:
"Und er (David) rief seinen Sohn Salomo......und sprach zu ihm: Mein Sohn, ich hatte im Sinn, dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus zu bauen, aber das Wort des HERRN kam zu mir: Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt; darum sollst du Meinem Namen nicht ein Haus bauen, weil du vor Mir so viel Blut auf die Erde vergossen hast.
Siehe, der Sohn, der dir geboren werden soll, der wird ein Mann der Ruhe sein; denn Ich will ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden ringsumher. .....
Der soll Meinem Namen ein Haus bauen."


Für die gläubigen Juden sind also der Tempel und auch Zion heilige Begriffe die nicht einfach mißbraucht und mit völlig anderer Bedeutung gefüllt werden sollten.

Wie wir wissen ist der Tempel zerstört worden, wie Jesus es vorhergesagt hatte.

Sicherlich haben sich die Juden verschiedenstes zuschulden kommen lassen - insofern unterscheiden sie sich von keinem anderen Volk. Gott hat sie zu Trägern Seiner Gebote gemacht, (die ER ihnen am Berg Sinai durch Mose gegeben hat) um so die Menschheit vorzubereiten auf das Kommen seines Sohnes Jesus. In den meisten Kulturen gab es ziemlich grausame Götzenverehrung mit Menschenopfer. Davon sollte sich das Volk Israel reinhalten. Dies verlangte Gott immer wieder durch Seine Propheten, doch sie fielen immer wieder zurück, vermischten sich mit den anderen Kulturen und praktizierten tlw. auch deren Götzenkulte.

Hier müßte man eine eigene Abhandlung über die Gebote schreiben - kurzgefaßt kann man sagen: es sind die Grundbedingungen, daß Menschen in zivilisierter Weise zusammenleben können ohne sich gegenseitig zu betrügen, zu bestehlen und zu töten.
Sie waren von Gott her die Vorbereitung auf das Kommen Jesu, von dem in der Bibel gesagt ist, daß ER das Bild Gottes ist - des Gottes, der sich als wesenhafte Liebe offenbart. Jesus also wird uns dazu helfen, mehr als nur aus Pflichtbewußtsein uns gegenseitig nicht zu töten, zu bestehlen, etc. - sondern aus wahrer Menschlichkeit, aus einer freien Entscheidung heraus.
Gläubige Christen werden verstehen, wovon ich spreche - andere finden es vielleicht tendenziös-religiös - es dient hier als ergänzende Erklärung, warum es für die Juden wichtig war, die Gebote zu bewahren und nicht in die Götzenkulte anderer Völker zu verfallen.
Es war der eigentliche Auftrag der Juden, das zivilisierte Zusammenleben, welches durch die 10 Gebote ermöglicht wird, der ganzen Menschheit zu vermitteln.

Man kann anführen, daß es auch andere Hochkulturen gegeben hat, wie z.B. die Inkas. Doch auch diese hatten den grausamen Sonnenkult, wo Menschen gejagt und ihnen bei lebendigem Leibe das Herz herausgeschnitten wurde als Opfer für den Sonnengott.

Der Abfall von den Geboten Gottes, die dem Volk ein Leben in Frieden und Wohlstand garantieren sollten, brachte immer wieder Leid und Verfolgung mit sich. Man kann dies nun als "Strafe Gottes" bezeichnen - oder einfach als die Folgen der unmenschlichen Taten betrachten, die diese konsequenterweise nach sich ziehen; so wie auch wir die Folgen davon tragen werden und teilweise schon tragen, wie wir z.B. mit der Umwelt umgehen.
"Deine Schandtat und deine Gräuel - die musst du tragen, spricht der HERR." (Hesekiel 16,58)

Gott erweist sich jedoch als der Barmherzige, Der vergibt, sobald der Mensch sein zerstörerisches Verhalten einsieht und umkehrt.
"Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, sodass du erfahren sollst, dass ich der HERR bin, damit du daran denkst und dich schämst und vor Scham deinen Mund nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht Gott der HERR." (Hesekiel 16, 62 u. 63)

Wir alle wissen um die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust. In meiner Schulzeit war der Besuch eines KZ´s Pflichtprogramm und wir haben noch Zeitzeugen unter uns. Ich bin dankbar für diese Möglichkeit und erinnere mich noch heute an diesen KZ-Besuch. Er hat tiefe Betroffenheit ausgelöst.

Das Bestreben nach Ende des II Weltkrieges, daß die Juden eine Heimat haben sollten wie jedes Volk, war und ist mehr als berechtigt, daran wird wohl niemand wirklich zweifeln, außer es wurde ihm aus irgendeinem Grund ein irrationaler Hass gegen Juden eingeimpft.
Letztlich ist genau das der Inbegriff dessen, was der Begriff "Zionismus" meint, umsomehr aufgrund des erlebten Holochaust: eine Heimat, wo man nicht bedroht ist und wo man im Einklang mit den Geboten und unter dem Schutz Gottes leben kann, so wie es von Gott in der Zeit des Alten Testamentes verheissen wurde.
1. Chronik 17, 7 u. 9: "So spricht der HERR Zebaoth: .......Und ich will meinem Volk Israel eine Stätte geben und will es pflanzen, dass es dort wohnen soll, und es soll sich nicht mehr ängstigen, und die Gewalttätigen sollen es nicht mehr bedrängen wie vormals."

 

Dies war auch das Grundanliegen des österreichisch-ungarischen Schriftstellers jüdischer Herkunft Theodor Herzl. Obwohl er nicht als streng-religiös bezeichnet wird, sah er in der Schaffung eines eigenes Staates für die Juden die Lösung für das Problem des Antisemitismus das ihm in verschiedensten Formen begegnete. Dieses Bestreben wurde in der Folge "politischer Zionismus" genannt, wobei eine Unterscheidung wahrscheinlich nur in der eher zweckmäßig, rational begründeten Motivation gefunden werden kann im Vergleich zur eingangs beschriebenen biblischen Begründung des Strebens der Juden nach der von Gott verheissenen sicheren und geschützten Heimstatt.
Diese Begriffsbegrenzung erklärt, daß sich heute auch in Israel lebende nichtjüdische Araber als Zionisten bezeichnen, da sie den Staat Israel anerkennen und unterstützen.

Herzl ersuchte erfolglos verschiedene Persönlichkeiten, wie z. B. den deutschen Kaiser Wilhelm II., den Sultan von Konstantinopel und auch Papst Pius X. um Unterstützung.
Er selbst zitiert die Worte, die er an den Papst richtete: "Ich antwortete ihm, daß wir unsere Bewegung wegen des Leidens der Juden gegründet haben.....die Juden haben schreckliche Prüfungen durchgemacht. Ich weiß nicht, ob Eure Heiligkeit die Schrecken der Tragödie kennt. Wir brauchen ein Land für diese Umherirrenden."

Aus heutiger Sicht ist es unerklärlich, daß Papst Pius X. ihm damals keine offene Unterstützung dafür gegeben hat. (Papst Franziskus legte bei seiner Israelreise am 25.Mai 2014 einen Blumenkranz am Grab Herzl´s nieder.)
Möglicherweise gab es die Befürchtung in diesem Staat würden Christen keinen Platz haben und alle historischen Orte, die in Israel Christen an Jesus erinnern, würden von Juden eingenommen werden. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß eine solche Befürchtung, falls es sie gegeben hat, unbegründet war.
Christen und Araber können im Staat Israel genauso vollwertige Israelische Staatsbürger sein wie Juden und haben alle Rechte, sind im Parlament vertreten, usw. wenngleich es natürlich gewisse Regeln gibt, die den Juden die Pflege ihrer Kultur und Religion ermöglichen, wie es solche auch in anderen, z.B. den arabischen Ländern, für Araber gibt.
So schließen z.B. die Geschäfte freitags am frühen Nachmittag vor Beginn des jüdischen Sabbats, der mit Sonnenuntergang beginnt und bis kurz nach Sonnenuntergang am Samstag dauert (ausgenommen in den palästinensischen Autonomiegebieten).
Diese Regelung müssen auch Christen und Muslime in Kauf nehmen, aber natürlich muß kein Christ oder Muslime den Sabbat feiern. Sie halten, sofern sie gläubig sind, am Freitag bzw. Sonntag ebenfalls ihre entsprechenden Ruhetage. (In manchen arabischen Ländern sind im Vergleich dazu sogar Christen, Juden und Ungläubige verpflichtet, sich z.B. im Ramadan an die islamischen Fastenregeln zu halten, um bei den Muslimen keinen Anstoß zu erregen.)

 

Einige Stunden nach der Ausrufung des Staates Israel, am 15. Mai 1948 wurde der junge Staat von den umliegenden arabischen Staaten (Syrien, Jordanien, Libanon, Ägypten, Saudi-Arabien, Irak) angegriffen, da es leider deren Glauben widerspricht, daß Juden einen eigenen Staat haben. Im Koran ist den Juden der Untergang bestimmt und die Moslems sind aufgerufen, dabei tatkräftig mitzuhelfen.

z.B. Sure 9,29: „Bekämpft diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde [Juden und Christen], die nicht an Allah und den jüngsten Tag glauben, [...]und sich nicht zur Religion der Wahrheit bekennen, so lange bis sie erniedrigt sind".

Damit sage ich nicht, daß jeder Moslem diese Stellen als seine persönliche Aufgabe betrachtet, aber wie wir wissen, gibt es genug Gelegenheiten, wo sie umgesetzt wurden und werden.

Trotz der großen feindlichen Übermacht konnte der Angriff von Israel abgewehrt werden.

Es ist historisch belegt, daß die angreifenden Araber vorher die in Israel lebenden arabischen Stammesgenossen aufriefen, das Land zu verlassen, damit sie nicht in Mitleidenschaft gezogen würden und es wurde ihnen versprochen, daß sie das ganze Land einnehmen können, sobald die Juden ins Meer getrieben wurden.

Nicht alle Araber haben diesem Aufruf Folge geleistet. Diejenigen die es taten, werden heute noch in der 3. und 4. Generation als "Flüchtlinge" bezeichnet, wenngleich sie in normalen Wohnungen leben; in Jordanien, Libanon und anderen arabischen Staaten. Sie werden, abgesehen von Jordanien, in ihren arabischen Mutterländern nicht integriert und zudem wird verschwiegen, daß sie das Land freiwillig - d.h. auf den Aufruf der angreifenden Araber hin - verlassen haben. Gleichzeitig wurden ca. 800 000 Juden aus den arabischen Ländern vertrieben, die nach dem Unabhängigkeitskrieg in Israel Aufnahme fanden. (Natürlich kam Israel nie auf die Idee, ein Rückkehrrecht dieser "Flüchtlinge" zu beanspruchen, wie wohl auch kein anderes Land, das im Laufe des 2.Weltkrieges Flüchtlinge aufgenommen hat.)

 

In diesem Zusammenhang wird immer wieder vom Volk der Palästinenser gesprochen, die angeblich vor den Juden in diesem Land gelebt hätten und von den Juden vertrieben worden sein sollen.

Aus diesem Grund ein kurzer geschichtlicher Überblick:

Allgemein wird angenommen, daß sich im 4. Jahrtausend vor Christus eine semitische Bevölkerung in der Gegend niedergelassen hatte, die in den Tälern Ackerbau betrieb. Diese wurde 2000 vor Christus abgelöst von den Amoritern, die sich auch Kanaaniter nannten. Um diese Zeit kam Abraham in das Land.

Urkundlich bezeugt taucht Jerusalem erstmals um 1900 v. Chr. auf. Die Heilige Schrift erwähnt die Stadt unter dem Namen "Salem" (Gen 14,18f).

Die Israeliten kamen etwa 1000 vor Christus von Ägypten her in das Land, das sie aufgrund der Hungersnot verlassen hatten und lebten dort wieder gemeinsam mit den Kanaanitern.
Sie wurden immer wieder von feindlichen Heeren bedroht, belagert, eingenommen.

587 v. Chr. wurden die Juden in die babylonische Gefangenschaft geführt und durften 538 v. Chr. von dort zurückkehren, als der Perserkönig Kyros die Babylonier besiegte.

63 v. Chr wurde das Land gemeinsam mit Syrien zur römischen Provinz "Syria".

Der Name Palästina wurde im Jahre 135 nach Christus vom römischen Kaiser Hadrian diesem Land gegeben als Reaktion auf einen Aufstand der Juden. Gleichzeitig benannte er Jerusalem "Aelia Capitolina" und ersetzte die Heiligtümer des jüdischen Tempels und des Grabes Christi mit Tempeln heidnischer Gottheiten. Es war also eine Strafaktion der römischen Besatzer.

Ein Volk von Palästinensern hat es vorher nicht gegeben. Nach dieser Umbenennung des Landes wurden alle, die dort wohnten, Palästinenser genannt, hauptsächlich waren das Juden. (Die 1932 gegründete israelische Tageszeitung "Jerusalem Post" hieß z.B. bis 1950 "Palestine Post", obwohl es sich um eine jüdische Zeitung handelt.)

Auch Juden in allen anderen Teilen der Welt wurden in der Folge "Palästinenser" genannt, wie mir ein Jude persönlich bestätigte, dessen Familie in Polen gelebt hatte und der später, nachdem er als einziger den Holocaust überlebte, nach Israel auswanderte.

Im Neuen Testament (sowie im außerbiblischen Werk des jüdischen Historikers Flavius Josephus) sehen wir, daß die römische Besatzungsmacht zwar Verwaltungseinrichtungen zugelassen hatte, die für die Belange zuständig waren, welche die jüdische Religion betrafen (so z.B. der jüdische "Hohe Rat") von ähnlichen Einrichtungen für Palästinenser oder auch nur von einem palästinensischen Volk ist aber nirgendwo die Rede.
Nach der jüdischen Revolte 135 wurden viele Juden aus Jerusalem vertrieben.

326 n.Ch. veranlaßte Kaiser Konstantin, daß die heidnischen Tempel aus Jerusalem wieder beseitigt wurden. Die Grabeskirche und viele andere Kirchen wurden errichtet.

Diese wurden 614 durch die Perser wieder zerstört. Christen und Araber wechselten sich noch mehrmals ab in der Herrschaft, 1516 eroberte der türkische Sultan Selim I. die ganze arabische Halbinsel und machte sie zum osmanischen Reich.

Aus verschiedenen Reiseberichten geht hervor, daß Israel in der Folge zunehmend zur Wüste wurde und menschleer war:

Ein britischer Archäologe schrieb, dass Palästina keine Menschen hatte, um seine fruchtbare Erde zu bebauen (Thomas Shaw, Travels and Observations Relating to Several Parts of Barbary and the Levant, London, 1767, S. 331 ff.).

Im 18. Jahrhundert beschrieb ein französischer Autor und Historiker Palästina als das zerstörte und verwüstete Land ... Der Reisende trifft auf nichts anderes als auf Häuser in Trümmern, nutzlos gemachte Zisternen und verlassene Felder (Count Constantine Francois Volney, Travels Through Syria and Egypt in the Years 1783, 1784, 1785, London 1788, vol. 2, S. 164).

Ein deutschsprachiges Nachschlagewerk, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurde, beschrieb Palstina als verwüstet und durchzogen von arabischen Räuberbanden (Brockhaus, Allg. deutsche Real-Enzyklopaedie, 7. Ausg., Leipzig, 1827, Bd. VIII, S. 2, S. 438 f.).

"Gemäß der Schrift (Sacharja 7,14) hatte ich zwar erwartet, das Land als eine Wüste anzutreffen, aber eine solche Felsenwüste, wie sie mir immer trostloser entgegentrat, ... überstieg meine Begriffe. ... eine graue Mauer in einer... toten und aller Bäume und anderer Gewächse baren Umgebung. Und das sollte die berühmte Stadt Jerusalem sein! Statt Freude berfiel mich ein unsagbares Gefühl der Vereinsamung. Es war mir, als sei ich ... angekommen ... auf dem Felseneiland eines unbewohnten Planeten." Conrad Schick 1846: (aus: Strobel.A., Conrad Schick. Ein Leben für Jerusalem,S.42-44).

 
"Außerhalb der Tore Jerusalems sahen wir tatschlich kein lebendes Wesen ... eine völlige, ewige Stille herrscht in der Stadt, auf den Strassen, im ganzen Land." (Der französische Dichter Alphonse de Lamartin in seinem Reisebericht "Recollections of the East" aus dem Jahr 1846)

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts schrieb der britische Konsul von Palästina folgendes: "Das Land ist zu einem Grossteil unbesiedelt, und daher braucht es dringend eine Bevölkerung." (James Finn zum Earl von Ciarendon, 15. Sept. 1857).

Mark Twain besuchte Israel im Jahre 1867 und veröffentlichte seine Eindrücke in "Innocents Abroad": (Er beschrieb eine desolate Land - sowohl frei von Vegetation und Bevölkerung)
"..... Ein trostloses Land, dessen Boden .... vollständig von Unkraut überwuchert ist ... eine stille traurige Weite .... eine Wüste .... wir sahen auf der ganzen Strecke kein menschliches Wesen .... kaum einen Baum oder Strauch irgendwo. Selbst der Olivenbaum und der Kaktus, diese Freunde eines wertlosen Boden haben das Land fast verlassen. "


Juda sei so verwüstet menschenleer, dass er "meilenweit keine Anzeichen von Leben oder Besiedlung gesehen habe, berichtet der englische Geograph Arthur Stanley 1881 in "Sinai and Palestine"

"Ich reiste im Frühling durch ein trauriges Galila, und ich fand es still ... Wie an anderen Orten, wie überall in Palästina, sind Stadt und Palast zum Staub zurückgekehrt ... Diese Melancholie der Verlassenheit ... liegt schwer auf dem ganzen Heiligen Land." (Pierre Loti, La Galilee, Paris, 1895, zitiert bei Peters, From Time Immemorial, S. 161)

Eine Volkszählung die durch die britische Botschaft 1864 durchgeführt wurde, ergab, daß die Bewohner Jerusalems zu 80 % jüdisch waren.

Durch den Sieg der Briten im ersten Weltkrieg war das Land britisches Mandatsgebiet geworden.

Den Juden war es ab da nur mehr erlaubt sich westlich des Jordans anzusiedeln, also in
22 % des Gesamtareals.

 
Nach den russischen Progromen (Verfolgung) ab 1882 begann die Rückkehr der Juden nach Israel in mehreren Alijah-Wellen (Alijah bedeutet Rückkehr), die sich fortsetzten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland. (Interessanterweise wurde damals den Juden in Russland vorgeworfen, sie würden nach dem Grundsatz "ubi bene ibi patria" (Wo es mir gut geht, dort ist meine Heimat.) leben, während ihnen heute, wo sie ein einziges Land - unter widrigsten Umständen - als ihre Heimat betrachten und verteidigen wollen, dies auch wieder zum Vorwurf gemacht wird.)

Die ersten Pioniere kauften das verödete Land den arabischen Stammesführern ab und legten Sümpfe trocken, eroberten die Wüste zurück, forsteten kahle Hänge auf, gründeten landwirtschaftliche Siedlungen und belebten die hebräische Sprache für den Alltagsgebrauch.

König Abdullah von Transjordanien, der sich an dem Versuch der Vernichtung des jüdischen Staates 1948 beteiligte, schrieb 1946 "Ich war erstaunt, als ich die jüdischen Siedlungen sah. Sie hatten die Sanddünen kolonisiert, Wasser hineingeleitet und sie in ein Paradies verwandelt."

Scheich Dr. Yousuf Al-Qaradhawi, Vorsitzende der Internationalen Vereinigung islamischer Gelehrter, sagte 2005: "Wir hatten die Wüste vor unseren Augen aber wir nutzten sie überhaupt nicht. Als die Juden kamen, verwandelten sie diese in eine grüne Oase."







 



Die Rekultivierung des Landes durch die Juden zog viele Araber aus den umliegenden arabischen Ländern an.

 
Dennoch glauben viele, daß die Juden das Land gestohlen und sich gewaltsam angeeignet haben. Nach Terroranschlägen gegen Juden wurde eine britische Untersuchungskommission unter Lord Sir Lory hammond entsandt, der Hajj Amin al Husseini, den Vater der palästinensischen Bewegung, der 1936 - 1939 Mufti von Jerusalem war, fragte, ob das Problem darin bestünde, daß sich die Juden arabisches Land gewaltsam angeignet hätten:
"In den meisten Fällen wurde das Land erworben."
"Zwangsweise - wie etwa für einen öffentlichen Zweck?" - "Nein."
"Nicht durch Zwangserwerb?" - "Nein."
"Dann wurde dieses Land 700.000 dunams tatsächlich erworben?"
"Ja es wurde erworben, aber unter Bedingungen, die ein solches Geschäft vereinfachten."      "Ich verstehe nicht ganz, was sie damit meinen?"
 "Es wurde verkauft." -  "Wer hat es verkauft. Landeigentümer, Araber?"
 "In den meisten Fällen waren es Araber."
"Wurden sie irgendwie dazu gezwungen. Wenn ja, von wem?"
"So wie in anderen Ländern, gibt es Leute, die durch die Umstände bedingt, durch wirtschaftliche Umstände, ihr Land verkaufen.".......
Sie verkauften das unproduktive Land zu hohen Preisen. Doch das Geschäft machten nur wenige, so z.B die Familie Husseinis selbst, die zuerst die arabischen Stammesführer bedrohten, das Land nicht an Juden zu verkaufen. Dann kauften sie es selbst zu niedrigsten Preisen um es zu überhöhten Preisen an Juden zu verkaufen.

 

Am 29. November 1947 beschlossen die Vereinten Nationen die Aufteilung dieses restlichen Gebietes unter Juden und Arabern mit dem Ziel, den Überlebenden des Holocausts eine Heimat zu schaffen. Dies wurde von den Juden mit Freudentänzen aufgenommen, von den Arabern jedoch abgelehnt.

Am 14. Mai 1948 zogen sich die Engländer aus dem Land zurück.

Es ist verständlich, daß nach der Staatsgründung die Juden dazu übergingen, die Bezeichnung "Israel" anstelle der von den römischen Besatzern aufgezwungenen Begriffe "Palästina und Palästinenser" zu verwenden.

Seither behaupten die Araber, die hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen aus den umliegenden arabischen Ländern nach Palästina einwanderten und ca 20 % der Bevölkerung ausmachen, daß sie die ursprünglichen Bewohner des Landes seien.

Das Bestreben mancher islamischer Organisationen wie etwa der Hamas, ist leider nach wie vor, daß die Juden kein eigenes Land haben sollen und langfristig vernichtet werden müssen. Diese Ziele wurden sogar schriftlich festgelegt z.B. in der Gründungsurkunde der Hamas, worin das Zitat aus dem Hadith des El-Buchari, der religiösen Traditionsliteratur des Islam, angeführt wird:

"Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn! (...) "

Aus diesem Grund lehnten sie sowohl 1947 (UN-Resolution 181) als auch 2000 (Camp David II) eine Zweistaatenlösung ab. Auch 2013 wiederholten die radikal islamischen Hamas und der irakische Khomeini ihre Ablehnung jedes jüdischen Staates.
Zum Vergleich: Auch in der Unabhängigkeitserklärung von Israel finden sich klare Worte: „Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe mit dem selbständigen jüdischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten."

Aus diesem geschichtlichen Überblick können wir erkennen, daß die ersten Bewohner vermutlich Semiten waren und es immer wieder gewaltsame Konflikte zwischen Juden, Christen und Arabern um das Land gab - abgesehen von Abraham, der mit seiner Großfamilie dorthinzog als es zwar von den Kanaanitern besiedelt war, jedoch vermutlich nicht sehr dicht, sodaß er sich problemlos dort niederlassen konnte. Abgesehen auch von König Robert von Neapel, der 1336 von den Mamelucken Besitzrechte an den christlichen Hauptheiligtümern erwarb und diese den Franziskanern anvertraute - und von den Juden, die um 18.. zurückkehrten und das ohnehin verwüstete Land den osmanischen Stammesführern abkauften.

Auch die um 1000 vor Christus aus Ägypten kommenden Juden wohnten dort gleichzeitig mit den Kanaanitern; jedoch gab es große Probleme aufgrund deren grausamen Götzenkulte und Kindesopfer von denen die Juden immer wieder versuchten, sich abzugrenzen.


Wer meint, daß die Palästinenser das "Urvolk" wären, läßt die Geschichte entweder mit dem Osmanischen Reich beginnen oder aber mit Abraham, wobei es weder im Osmanischen Reich eine politische oder administrative Verwaltungsbereich "Palästina" oder ein "Palästinensisches Volk" gab, sondern nur Araber (außer daß, wie bereits erwähnt, die Juden, die in anderen Teilen der Erde lebten, so genannt wurden) noch zur Zeit Abrahams als diese Begriffe noch nicht einmal erfunden waren und die Frage daher lauten müßte: Waren erst die Araber oder erst die Juden da? Sowohl Moslems als auch Juden betrachten Abraham als ihren Stammvater, und sich selbst als die Nachkommen seiner beiden Söhne Jakob (der später Israel genannt wurde) und Ismael (von dem Mohammed abstammen soll).

Während das Alte Testament der Juden Israel eine besondere Aufgabe zuschreibt - jedoch auch Ismael von Gott eine große Verheissung bekommt, sagt der Koran, daß Ismael der von Gott auserwählte Sohn ist, während die Juden von Gott gänzlich verstoßen wurden und kein Existenzrecht haben.

So unfaßbar es für manche scheinen mag: die geistlichen Wurzeln bestimmen auch nach Jahrtausenden von Jahren noch entscheidend die Beziehungen der beiden Völker.

Zahir Mushsein, (Führer des militärischen Flügels der PLO) sagte in einem Interview mit dem holländischen Magazin Trouw: "Wir sind alle Teil eines Volkes, der arabischen Nation. Wir sind ein Volk. Nur aus politischen Gründen unterschreiben wir unsere palästinensische Identität. Weil es von nationalem Interesse für die Araber ist, auf die Existenz der Palästinenser zu bestehen, um den Zionismus aufzuwiegen. Ja, eine eigene palästinensische Identität gibt es nur aus taktischen Gründen. Die Errichtung eines palästinensischen Staates ist ein neues Mittel um gegen Israel und für die arabische Einheit zu kämpfen."

 
 
 
Woher kommt aber die Idee, daß Zionisten die Weltherrschaft anstreben?

Es wird von Verfechtern derartiger Theorien zuweilen behauptet, Zionismus wäre das Bestreben bestimmter Juden nach Weltherrschaft. Dabei werden manchmal ultraorthodoxe Juden zitiert, die erklären, das Volk der Juden hätte kein Recht auf einen eigenen Staat, sondern sei von Gott dazu verurteilt, heimatlos zu sein.

Die jüdische Religion dürfe nur rein geistig gesehen und das Ziel müsse ebenfalls alleine ein geistiges sein - wobei festgestellt wird, daß dieses die echten Juden seien und alle anderen eben statt der geistigen materielle Interessen in den Vordergrund rücken.

Die Orthodoxen Juden sind jene Juden, die die vielen Gebote des Alten Testamentes sehr ernst nehmen und versuchen sie genauestens zu erfüllen - auch jene, die das praktische Leben betreffen, z.B hygienische Vorschriften etc. Bekannt sind die Bilder von jüdischen Männern mit zwei einzelnen Locken links und rechts, die sogenannten Schläfenlocken (hebr. Peot) die auf das Wort im Alten Testament zurückgehen „Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden." (Levitikus 19,27)
Unter den Ultra-Orthodoxen Juden gibt es tatsächlich eine Gruppe, die sich "Naturei Karta" nennt und die die Meinung vertritt, daß alle anderen, (weil sie manche praktische Vorschriften eher im zeitlichen Kontext verstehen und heute nicht mehr wörtlich befolgen) in großer Sünde leben und deshalb die Strafe Gottes verdient haben. Sie gehen dabei soweit, daß sie selbst mithelfen, diese Strafe auszuführen - wie das z.B. im II Weltkrieg der Fall war, wo es vereinzelt Juden gegeben hat, die Hitler recht gaben und ihn bei der Vernichtung ihres Volkes unterstützten.

Ob nun heute die kleinliche Erfüllung vieler praktischer Gebote nach wie vor für Juden nötig ist, kann man sehen wie man will. Jesus sagte, daß er nicht gekommen ist, um auch nur das kleinste Gesetz aufzuheben. Kritisiert hat er eine solche Haltung aber dann, wenn eine äußere kleinliche oder sogar schon übertriebene Gesetzestreue verbunden war mit Hartherzigkeit und Unbarmherzigkeit. Dann nämlich wird der Sinn der Gesetze ins Gegenteil verkehrt: Sie sollten ursprünglich ein mitmenschliches Zusammenleben ermöglichen, werden dann aber zum Vorwand genommen um in Wirklichkeit egoistischen Zwecken zu dienen.
Vor allem aber trifft die Mahnung Jesu die er in den Seligpreisungen über das Richten anderer gibt, jene Juden, die nicht davor zurückschreckten, ihre eigenen Brüder dem Henker auszuliefern, weil sie ihrer Meinung nach nicht so gesetzestreu und fromm wären wie sie selbst.
"Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem Auge bemerkst du nicht?" (Matth. 7, 1-5)
Eine derart masochistische oder pharisäisch/richtende Haltung kann auf keinen Fall als "das echte Judentum" bezeichnet werden und findet auch in den Schriften des Alten Testamentes nirgends eine Rechtfertigung. Hier maßen sich Menschen ein Richteramt an, das ihnen niemals zusteht.

Zweifelsohne haben die Juden zuerst einen geistigen Auftrag, wie bereits erwähnt - sie sollen für die Völker zum Heil werden. Ihre sogenannte Auserwählung ist nichts anderes als die Zuteilung einer Aufgabe - nicht weil sie besser wären, als die anderen. Das Alte Testament, aus dem das jüdische Volk schließlich sein Selbstverständnis bezieht, läßt darüber keinen Zweifel.
"Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker - denn du bist das kleinste unter allen Völkern - sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat er euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten." (5.Mose 7,7u.8)

Im übrigen fiindet sich diese Art von Beauftragung in sehr ähnlicher Weise oft in der Bibel: Gott erwählt nicht das Starke, sondern das Schwache um gerade dadurch zu zeigen, daß ER es ist, der die nötige Kraft schenkt. Dabei geht es auch immer wieder um die Befreiung der Schwachen von Unterdrückung und Ausbeutung.
(z.B. Mose: 2.Mose 3,1 - 4,17; Gideon: Richter 6,11-24; Maria: Lukas 1, 46-55)
"...was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme." (1.Kor 1, 27-29)

Natürlich bringt diese Aufgabe auch die Zusage der Hilfe mit sich, denn gerade aufgrund ihrer Schwachheit wären sie sonst nicht dazu in der Lage, sie zu erfüllen.

Gott verlangt also nicht von denjenigen, die ihm dienen, daß sie sozusagen im luftleeren Raum leben müssen. Er gibt ihnen, was sie brauchen um ihren Auftrag zu erfüllen. Dies alles geschieht in einer lebendigen Beziehung und in einem Austausch zwischen Gott und denjenigen, die er zu einer bestimmten Aufgabe beruft.

Im Hinblick auf Israel kann man aufgrund der Bibel keinerlei Hinweise darauf finden, daß dieses Volk auf der Erde heimatlos leben müßte. Sie sollen auch auf dieser Erde in Frieden und Sicherheit wohnen können, als Gott gehörendes Volk, das nichts anderes sein soll, als ein Beispiel für alle Völker und Menschen, die von Gott dazu berufen sind in zivilisierter und menschlicher Weise miteinander umzugehen und als Folge davon in Frieden und Sicherheit zu leben und "Volk Gottes" zu sein - nämlich des Gottes, dessen Wesen "Liebe" ist und der die Menschen dazu befähigen möchte, aus freier Entscheidung in Liebe und Mitmenschlichkeit miteinander umzugehen.

 
Das Bestreben von Herztl und anderen, die einen jüdischen Staat anstrebten war also vollkommen gerechtfertig und kann keinesfalls als Verirrung des Judentums in ein materielles Streben oder Streben nach irdischer Macht hingestellt werden. Auch Christen, Atheisten, Moslems und andere nehmen für sich in Anspruch, daß sie auf dieser Erde in gesicherten Umständen leben dürfen; obwohl manche von ihnen geistige Ziele als vorrangig angeben würden. Gerade die Mitmenschlichkeit die aus echten geistigen Werten resultieren sollte, muß die Grundlage dafür sein, daß die existentiellen Lebensbedürfnisse jedes Menschen geachtet und gewährleistet werden.

Den ultra-orthodoxen Juden geht es darum, daß der jüdische Staat vom Messias selbst bei seiner Wiederkunft gegründet wird, wenn er auch, wie sie meinen, die Verfehlungen ihre Brüder richten wird, sodaß dieser Staat ein vollkommen gerechter sein wird. Ihre Argumente werden aber von manchen dazu benutzt, zu beweisen, daß selbst die vermeintlich "echten Juden" den sogenannten "Zionismus" verurteilen.

Beim ersten Zionistischen Weltkongress (29. bis 31. August 1897 in Basel) formulierte die Zionistische Weltorganisation (WZO) ihr Ziel folgendermaßen:

„Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen."

Mit Gründung des Staates Israel war diese Ziel erreicht, sodaß beim ersten Kongress, der danach in Jerusalem stattfand (14. - 30. August 1951) die neuen Aufgaben des Zionismus formuliert wurde:

"....den Staat Israel zu stärken, die Zerstreuten im Land Israel zu sammeln und die Einheit des jüdischen Volkes zu gewährleisten."

(Im folgenden Jahr erkannte die Knesset den WZO und Jewish Agency an als „Institutionen, die autorisiert sind, im Staat Israel weiterhin für die Entwicklung und Besiedlung des Landes, die Aufnahme der Einwanderer und die Koordination der Aktivitäten jüdischer Organisationen auf diesem Gebiet in Israel tätig zu sein". )

 

Die wohl größte Quelle der "Gerüchte und Verdächtigungen, daß die Juden die Weltherrschaft an sich reißen wollen" sind die sogenannten "Protokolle der Weisen von Zion".
(Sogar die Hamas Charta bezieht sich darauf in Art. 32: „Der zionistische Plan ... ist in den „Protokollen der Weisen von Zion" verankert.")
Sie bestehen aus 24 Vorträgen, von denen behauptet wurde, daß sie auf dem ersten zionistischen Weltkongress von 1897 verlesen worden sein sollen. In Wirklichkeit aber, wie mittlerweile gründlich erforscht ist, wurden sie von der zaristischen Geheimpolizei fabriziert, um politischen Modernisierungsbestrebungen entgegenzuwirken, indem man sie als jüdisch-freimaurerisches Komplott darstellte.
(Die Schuld der gesellschaftlichen Missstände sollte den Juden zugeschoben werden.)
Auf Anweisung vom damaligem Auslandschef des russischen Geheimdienstes Pjotr Iwanowitsch Ratschkowski wurde die Urfassung in Paris unter mithilfe französischer Geheimagenten hergestellt.
Ganz eindeutig ist erkennbar, daß den "Protokollen" die 1864 verfasste Schrift "Gespräche in der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu" zugrundeliegt.
Deren Verfasser Maurice Joly wollte damit die gesellschaftliche Unterdrückung durch Napoleon III (für den er Machiavelli sprechen ließ), aufdecken und an den Pranger stellen.
Die 24 Kapitel der »Protokolle « entsprechen in etwa den 25 Kapiteln der »Gespräche...«. Über 160 Stellen der »Protokolle« (ca. 2/5) wurden direkt abgeschrieben. In neun Kapiteln der »Protokolle « ist mehr als die Hälfte von Joly entlehnt. Das Kapitel VIII der »Protokolle « wurde fast komplett bei Joly entnommen. Lediglich einzelne Wörter und Formulierungen sind ausgetauscht und auf die Anprangerung der Juden umgemünzt: aus "Fürst" wurde "König", aus "niedrige Gesinnung der Menschen" die "Niedertracht der Gojim", sogar ein Bezug auf die indische Gottheit Vishnu und ein 40-Jahre zuvor geltende Zinssatz wurden übernommen.


Durch die "Protokolle" wurde die erste Welle der Judenvertreibung aus Russland ausgelöst, die zu den ersten Rückkehrbewegungen von Juden nach Israel führte.Allein 1905 starben in Russland mehr als 5.000 Menschen in anti-jüdischen Pogromen.

In Deutschland wurden die Protokolle zur Grundlage des nationalsozialistischen Weltbildes und zur Rechtfertigung für die Vernichtungspolitik Hitlers, der felsenfest von ihrer Authentizität überzeugt war, ihre massive Verbreitung staatlicherseits fördern ließ und sie 1935 in den Schulen zur Pflichtlektüre machen ließ. Auch in seinem Buch "Mein Kampf" nimmt er darauf Bezug.


Unabhängig von dieser eindeutigen Herkunfsbestimmung muß klar gesagt werden, daß derartige Ziele weder durch das Alte Testament, noch durch das Selbstverständnis des jüdischen Volkes in der Vergangenheit und in der Gegenwart in irgendeiner Weise gerechtfertigt oder belegt wären. Hätte es ein Jude geschrieben, so könnte man es höchstens als Wahnideen eines einzelnen bezeichnen, der zufällig jüdischer Herkunft war, aber gerade damit völlig gegen seine jüdischen Wurzeln verstoßen hat, so wie es leider auch in anderen Völkern einzelne geben mag, die irrwitzige Wahnideen verfolgen.

Der Mißbrauch des Begriffes "Zionismus" der durch derartige Schriften ausgelöst wurde, ist jedoch ein Irrtum der dringend beendet werden muß. Die Aufmerksamkeit wird dadurch vom eigentlichen Problem abgelenkt - so als wären die Juden für alle Verbrechen der Welt verantwortlich und durch ihre Bekämpfung würden alle Probleme gelöst.

Die tatsächlich Verantwortlichen werden dadurch immer wieder rein gewaschen und können unbehelligt weiter ihre Ziele verfolgen.

(Weltherrschaftsansprüche hat es in der Geschichte immer wieder gegeben und es gibt sie nach wie vor - allerdings keinesfalls unbedingt von Juden.)

Es mag Juden gegeben haben und geben, die tatsächlich auch die 10 Gebote über Bord geworfen haben und sich Verbrechen schuldig gemacht haben. Für Juden wie für Christen ist solches umso schlimmer, denn sie schreiben diese Werte auf ihre Fahnen. Aber niemand kann einen anderen Menschen dazu zwingen, das zu leben, was er vielleicht nur noch gemäß eines Eintrages im Personalausweis ist. Ich bin mir sicher, daß es prozentuell nicht mehr Juden, als Angehöriger anderer Volksgruppen oder Religionen gibt, die kriminell sind, andere ausbeuten oder gar nach Weltherrschaft streben.

Übt tatsächlich Israel Druck auf die USA und andere Regierungen aus?

Wie praktisch alle Länder pflegt Israel außenpolitische Bezieungen zu anderen Ländern. In den Augenblicken größter Bedrängnis, wie dies beim Angriff der zahlenmäßig weit überlegenen arabischen Armeen auf das neugegründete Israel war, können solche Beziehungen natürlich eine Hilfe darstellen. Das ist kein Spezifikum des israelischen Staates. Allerdings muß auch gesehen werden, daß von verschiedenen Staaten ständig an die Adresse Israels Forderungen und Vorschriften ergehen, wie es sich in bestimmten innenpolitischen Fragen zu verhalten hätte.... Sicherlich auch ein Phänomen der Einmischung, das in den letzten Jahrzehnten abnormale Ausmaße annimmt und nicht auf Israel beschränkt ist.

In der Situation Israels spielen die wiederholten Drohungen arabischer Führer und die sogar schriftliche Niederlegung in den Gründungsstatuten der Hamas, die eine Vernichtung Israels und der Juden zum Ziel haben, eine gravierende Rolle.

Man muß bedenken, daß seit 2006 mehr als 10.000 Raketen - in einer Woche manchmal bis zu 70 - auf Israel abgefeuert wurden. Man hört in den Nachrichten davon kaum etwas. Die meisten von uns können sich gar nicht vorstellen, seit Jahrzehnten in ständiger Lebensgefahr zu leben. Israel erwartet, daß der Iran nicht zögern wird, seine Drohungen früher oder später wahrzumachen, sobald er im Besitz der Atombombe ist. Auf diesem Hintergrund wird vielleicht klar, daß Israel lediglich ums Überleben kämpft.

Was als "Haschiwah" bezeichnet wird, ist die Rückkehr der Juden nach Israel, so wie sie im Alten Testament als Verheissung Gottes beschrieben ist. .....Dieses Ziel zu erreichen und somit den Willen Gottes zu erfüllen ist das Bestreben jener, die ihren jüdischen Glauben ernst nehmen - wenn auch oft nicht in der detailgetreuen Erfüllung aller praktischer Gebote, so doch in ihrem Bestrebenn dem gerecht zu werden, was Gott mit diesem Volk vorhat.

Nach einer Weltherrschaft zu streben, findet in den Schriften des Alten Testaments nirgendwo eine Begründung. (Auch der britische Journalist Douglas Reed (1895 - 1976) wartet mit einer eigentümlichen Theorie auf (vermutlich nach der Lektüre der "Protokolle der Waisen von Zion"), indem er das ganze Alte Testament als eine Erfindung eines jüdischen Stammes bezeichnet, der damit seinen Machtanspruch und die Bekämpfung seiner Feinde rechtfertigen will. Um zu solch einem Schluß zu kommen, kann allerdings nur einzelne Stellen aus dem Alten Testament herausgerissen, ohne Zusammenhang gelesen und völlig neuinterpretiert haben - etwas, das dem Juden vollkommen widerspricht. Der Jude sieht die Geschichte Gottes mit seinem Volk und versucht die Absicht Gottes dahinter zu erkennen. Es widerstrebt ihm, einzelne Phrasen herauszunehmen und den Rest wegzulassen, denn, wie wir gerade bei den Orthodoxen Juden sehen - haben sie das Bestreben, den Willen Gottes möglichst vollkommen zu erfüllen. )

Das Heil der Menschen - zu dem Israel als Werkzeug dient - so wie viele Menschen Gott als Werkzeug gedient haben - das wird jedem, der die Bibel mit ehrlichem und aufmerksamen Herzen liest, als Ziel deutlich erkennbar werden.



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http://hashivah.org/

Arabische Israelis werden befragt, was sie ändern möchten: